Es gibt jedoch verschiedene Arten von Wasser, eine Vielzahl von Gründen, warum wir es trinken, und unterschiedliche persönliche Vorlieben. Wir haben die wissenschaftliche Forschung und die Empfehlungen professioneller Wassersommeliers für die häufigsten Szenarien untersucht und eine Liste der optimalen Temperaturen zusammengestellt.
Beste Wassertemperatur zur Geschmacksdifferenzierung: Raumtemperatur (20°C / 68°F)
Es ist erwähnenswert, dass der Konsens über die Raumtemperatur in der Welt der Feinschmecker eine Veränderung gegenüber der Vergangenheit darstellt. Damals wurde empfohlen, das Wasser leicht abzukühlen, und zwar auf eine Temperatur zwischen 12°C und 17°C. Die Logik hinter diesen Empfehlungen bestand darin, ein Gleichgewicht zwischen kühler Erfrischung und Geschmack herzustellen. Dieses Gleichgewicht stellt einen Kompromiss dar, um verschiedene Ziele zu erreichen. Schon in der Vergangenheit galt die Zimmertemperatur als das reinste Geschmackserlebnis.
Auch die wissenschaftliche Forschung unterstützt das Argument der Raumtemperatur:
- Ein Artikel aus dem Jahr 1972 im Journal of the American Water Works Association mit dem Titel Influence of Temperature on Taste Intensity and Degree of Liking Drinking Water stellte fest, dass «die Geschmacksintensität bei Wasser mit Körper- und Raumtemperatur am größten ist und durch Kühlen oder Erhitzen deutlich reduziert wird».
- Weitere Forschungen befassen sich mit der Frage, wie die thermische Stimulation der Zunge bestimmte Geschmacksrichtungen hervorrufen und unsere Sinne beeinflussen kann. So kann die Erwärmung oder Abkühlung der Zunge durch die Temperatur von Flüssigkeiten oder festen Stoffen die Intensität der Aromen, die durch das aufgenommene Getränk entstehen, verändern und sogar modifizieren. Wasser mit Raumtemperatur ist am effektivsten, um die authentischsten Aromen zu fördern.
Ob für Gourmet-Verkostungserlebnisse oder vergleichende Wasserverkostungen, das Servieren von Wasser bei Raumtemperatur bietet die idealen Bedingungen für Wasserverkostungen.
Beste Wassertemperatur zum Durstlöschen: Lauwarm (40°C / 104°F)
Das Durstgefühl entsteht durch einen Flüssigkeitsmangel oder durch eine erhöhte Konzentration bestimmter Osmolyte, wie z. B. Natrium. Wenn etwas durstlöschend ist, beseitigt es das Durstgefühl. Hydratation ist etwas anderes, denn sie bezieht sich auf den tatsächlichen Bedarf des Körpers an Flüssigkeit und nicht nur auf das Gefühl.
Ein Artikel von 2018 mit dem Titel Trinkstrategien: Planned Drinking Versus Drinking to Thirst in der Fachzeitschrift Sports Medicine weist darauf hin, dass «beim Menschen der Durst tendenziell gestillt wird, bevor eine vollständige Rehydrierung erreicht ist.» Dies ist in der Regel kein Problem, wenn der Körper nicht oder nur leicht trainiert, da die körpereigenen Regulationsmechanismen das Ungleichgewicht ausgleichen. Das bedeutet, dass «Trinken gegen den Durst» oder «ad libitum trinken» in den meisten Fällen für die Gesundheit in Ordnung ist. Der körpereigene Durstlöschungsmechanismus ist nämlich darauf ausgelegt, eine Überwässerung zu verhindern.
Ein Bericht des Florey Institute of Neuroscience and Mental Health erklärt, wie das Löschen von Durst über zwei neuronale Phasen erfolgt: eine «präabsorptive» Phase, in der das Gehirn signalisiert, dass ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wurde und weiteres Trinken unterbleiben sollte, und eine länger andauernde «postabsorptive» Phase, in der das Gehirn signalisiert, dass ein tatsächliches Flüssigkeitsgleichgewicht vom Körper erreicht wurde.
Warmes Wasser zu trinken reduziert den Durst am wirksamsten. Untersuchungen des US Army Research Institute of Environmental Medicine haben ergeben, dass der Flüssigkeitsverbrauch um 29 % zurückging, wenn warmes Wasser (40 °C) angeboten wurde. Dies deutet stark darauf hin, dass das Trinken von warmem Wasser direkt mit einem geringeren Durstgefühl korreliert. Denken Sie daran, dass Flüssigkeitszufuhr nicht gleichbedeutend ist mit dem Gefühl, den Durst gestillt zu haben. An übermäßig warmen Tagen kann man durch Schwitzen leicht zusätzliches Wasser verlieren.
Die beste Wassertemperatur für eine effektive und schnelle Hydratation: Leicht gekühlt (16°C / 61°F)
Wenn es darum geht, eine angemessene Flüssigkeitszufuhr zu erreichen, haben Untersuchungen zur Wassertemperatur die 2013 auf der Website des National Center for Biotechnology Information (NCBI) veröffentlicht wurden, gezeigt, dass eine Wassertemperatur von 16 °C der optimale Punkt für dehydrierte Sportler oder andere Personen ist. In der Studie werden zwei Gründe dafür angeführt:
- Diese leicht abgekühlte Wassertemperatur führt zu einem höheren Wasserverbrauch.
- Es führte zu einer geringeren Schweißbildung und erhöhte die Fähigkeit des Körpers, sich effizient mit Flüssigkeit zu versorgen.
Studien haben außerdem ergeben, dass Sportler, die gekühltes Wasser trinken, tendenziell eine niedrigere Körperkerntemperatur haben, was ihnen ermöglicht, länger zu trainieren. Das Trinken von kaltem Wasser während des Trainings trägt zu einer niedrigeren Herzfrequenz und einer niedrigeren Körperkerntemperatur bei, was dazu beiträgt, dass sich die Sportler nicht müde fühlen. So können sie länger trainieren, ohne zu ermüden.
Die beste Wassertemperatur für ein erfrischendes Gefühl: Kalt (6˚C / 43°F)
Für viele ist der Geschmack des Wassers irrelevant, da sie das Gefühl der anregenden Erfrischung suchen. In einer 2016 vom NCBI veröffentlichten Forschungsarbeit über orale Kühlung wird erklärt, dass kaltes Wasser mit einer Temperatur von etwa 6 °C bei Überhitzung ein Gefühl von anregender Erfrischung vermittelt.
Nach Angaben des US-amerikanischen Institute of Medicine Committee on Military Nutrition Research beeinflusst die Temperatur, mit der das Wasser getrunken wird, unsere Wahrnehmung, wie sehr wir das Wasser mögen. Die Temperaturpräferenzen, die diesen Effekten zugrunde liegen, sind weitgehend ein Produkt der Erfahrung. Das bedeutet einfach, dass das Gefühl, erfrischt, rehydriert und zufrieden zu sein, wenn man kaltes Wasser trinkt – was laut dieser Umfrage 79 % der Menschen tun – eine allgemeine individuelle Vorliebe ist.
Ein weiterer Grund, eiskaltes Wasser zu trinken, ist die Erfahrung selbst. Ein perfektes Beispiel dafür ist, wie das ultra-mineralarme Svalbarði-Eisbergwasser mit Eis aus Svalbarði gekühlt werden kann, um es so zu genießen, als käme es frisch von seinem Quelleisberg in den polaren Fjorden des Svalbard-Archipels auf 79° Nord.
Die beste Wassertemperatur für Ihre Gesundheit: Persönliche Vorliebe
Ein Bericht auf der NCBI-Website mit dem Titel Wasser, Flüssigkeitszufuhr und Gesundheit zeigt, dass eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nachweislich der Gesundheit dient. Es gibt keine spezifischen Forschungsergebnisse, die eine bestimmte Wassertemperatur bevorzugen würden. Am besten ist die Temperatur, die den Menschen zur Flüssigkeitsaufnahme anregt. Einfach gesagt: persönliche Vorliebe.
Es gibt einige spezielle Fälle, in denen die Temperatur geringfügige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Eine kleine Studie der US-amerikanischen National Library of Medicine fand heraus, dass das Trinken von kaltem Wasser den Nasenschleim verdickt und die Passage durch die Atemwege erschwert. Im Vergleich dazu fanden die Forscher heraus, dass warmes Wasser den Menschen das Atmen erleichtert.
Bei der Behandlung einer Erkältung oder Grippe ist Flüssigkeitszufuhr der Schlüssel zur Behandlung der Symptome. Die meisten Menschen empfinden warme Getränke als wohltuend, und wenn das dazu beiträgt, dass eine Person genügend Wasser trinkt, dann ist das die richtige Temperatur. Normales Wasser gilt allgemein als die beste Lösung, um einen kranken Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Wenn jedoch das einzige Wasser, zu dem eine Person Zugang hat oder das sie vertragen kann, Eiswürfel sind, ist das besser als Kaffee oder Limonade, die beide zur Dehydrierung beitragen.
Die beste Wassertemperatur zum Abnehmen und für den Stoffwechsel: Persönliche Vorliebe
In einigen Zeitschriften und Blogs wird behauptet, dass das Trinken von Wasser bei bestimmten Temperaturen den Stoffwechsel ankurbeln und beim Abnehmen helfen kann. Die meisten dieser Behauptungen beruhen auf persönlichen Überlegungen oder unzuverlässigen Quellen.
In einer Gruppe von 12 Studien, auf die im Journal of Clinical Endocrinology & MetabolismThe Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism Bezug genommen wurde, fanden 11 von ihnen keinen bedeutsamen Unterschied in Bezug auf Wasser und Gewichtsverlust. Eine der Studien untersuchte speziell kaltes Wasser, zeigte aber außer einer geringfügigen thermogenen Reaktion keinen bedeutenden Zusammenhang.
Die «besten Praktiken» für die Wassertemperatur sind eine Mischung aus Wissenschaft und persönlicher Vorliebe. Eine ganz klare Antwort gibt es bei Verkostungsszenarien, bei denen die Raumtemperatur ein bewährtes Optimum darstellt. In anderen Szenarien, in denen selbst die wissenschaftlich untermauerten Szenarien nur geringe Auswirkungen zeigen, bleibt die Wassertemperatur meist eine Frage der persönlichen Erfahrung. Wasser zu trinken sollte Freude und Befriedigung bereiten, und die Temperatur kann im Allgemeinen an den Geschmack des Einzelnen angepasst werden. Und für ein unvergleichliches Erlebnis für Wasserliebhaber ist es so einfach, die Arktis zu schmecken, indem man Svalbarði Polar Iceberg Water probiert.
