Svalbards «Gruft des Jüngsten Gerichts» 10 Jahre

Am Montag, den 26. Februar 2018, jährte sich die Eröffnung des Svalbard Global Seed Vault zum zehnten Mal. Der von der gemeinnützigen Organisation Crop Trust mit Sitz in Berlin betriebene und mehrheitlich von der norwegischen Regierung (zusammen mit privaten Spenden) finanzierte Tresor dient der Bewahrung von Saatgut von Nahrungspflanzen aus aller Welt.

Der von der gemeinnützigen Organisation Crop Trust mit Sitz in Berlin betriebene und mehrheitlich von der norwegischen Regierung (zusammen mit privaten Spenden) finanzierte Tresor dient der Bewahrung von Saatgut von Nahrungspflanzen aus aller Welt. Er fungiert als Backup für andere Saatgutbanken rund um den Globus (daher der Spitzname «Doomsday Vault») und soll sicherstellen, dass Probleme durch natürliche oder vom Menschen verursachte Katastrophen nicht zum Aussterben von Nutzpflanzen führen können. Ob durch die globale Erwärmung, eine wachsende hungrige Weltbevölkerung oder Kriege wie in Syrien – die biologische Vielfalt auf unserem Planeten steht unter Druck. Im Vault wird die weltweit größte Sammlung der biologischen Vielfalt von Nutzpflanzen aufbewahrt, um sicherzustellen, dass die Menschheit die von der Natur bereitgestellte Vielfalt erhalten kann, damit Lösungen für künftige Herausforderungen gefunden werden können.

Anlässlich des 10. Jahrestages wurde viel über das Gewölbe geschrieben. Einige besonders nützliche Artikel sind:

  • Auf der Website der norwegischen Regierung findet sich ein Artikel, in dem sowohl der Zweck des Tresors als auch die Ereignisse im Zusammenhang mit dem 10-jährigen Jubiläum beschrieben werden. Dazu gehört auch die Lieferung von 76000 neuen Samen zum Jahrestag, wodurch die Gesamtzahl der gelagerten Samen zum ersten Mal über 1 Million steigt.
  • Die Chicago Tribune hat einen ausgezeichneten Überblick mit dem Titel Dispelling myths about Arctic Circle’sfamed ‹doomsday› seed vault on its 10th anniversary» geschrieben. Darin werden die zahlreichen wissenschaftlichen Zwecke des Tresors und einige seiner Geschichte erörtert.
  • In den Jahren 2016 und 2017 gab es eine Reihe von Artikeln über ein Regenereignis (das wiederum mit der globalen Erwärmung zusammenhing), durch das Wasser in den Eingang des Tresors eindrang. Obwohl die Samen tief im gefrorenen Permafrostboden gelagert werden und nie in Gefahr waren, gibt es Pläne, die Anlage zu modernisieren, um sich gegen künftige Risiken abzusichern. Der lokale Spitzbergen-Journalist Mark Sabbatini schrieb über die Herausforderungen und den Modernisierungsplan in seinem Beitrag über Massive Modernisierung oder Missgeschick – 100 Millionen Kronen für die Überholung des Saatguttresors zum 10. Geburtstag – fast das Dreifache der ursprünglichen Kosten für die Reparatur».
  • Das Gewölbe selbst ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, aber eine detaillierte interaktive Tour ist hier auf der Website des Crop Trust verfügbar. Auf der Website der norwegischen Regierung gibt es auch eine Flickr-Seite mit einer Vielzahl von Bildern aus dem Gewölbe.
  • Der wichtigste Beitrag zur Saatgutsammlung des Tresors ist das International Maize and Wheat Improvement Center (CIMMYT). Was das aus Sicht der Organisation bedeutet, die die Sicherungen vornimmt, wird hier erläutert:  Saatgutretter feiern den zehnten Jahrestag des «Doomsday Vault».

Svalbard selbst ist von einem massiven Klimawandel betroffen. Seit über 7 Jahren liegen die monatlichen Temperaturen über der Norm. Erst vor ein paar Tagen hatten wir Temperaturen über dem Gefrierpunkt und heftigen Regen. Und das im Februar an einem Ort, der nur 1300 Kilometer vom Nordpol entfernt ist, mitten im Winter, wenn die Temperatur -16°C betragen sollte. Am Nordpol selbst lag die Temperatur über dem Gefrierpunkt.

Während kältere Luft (wenn auch immer noch über dem Normalwert) zurückgekehrt ist und der Speicherort des Tresors mehr als 100 Meter tief im Permafrost vergraben ist, zeigt Svalbard selbst, wie wichtig der Tresor ist.

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